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Alles paletti in Germany?  Alles aus in China?

  • Autorenbild: Nahni Franke
    Nahni Franke
  • 13. Dez. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Alles paletti in Germany?  Alles aus in China?

 

 

Der DAX hat am 11.12.2023 ein neues Allzeithoch erreicht.

 

Deutschland brummt, möchte uns der Markt sagen.

 

Ich bin zugegeben ein wenig überrascht, dass von allen großen Indices gerade unser liebes deutsches Börsenbarometer fleißig nach oben läuft.

 

Gänzlich konträr das Bild in China. Der Hang Seng Index hat heute in Hongkong einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen und notiert mittlerweile auf einem Niveau, welches wir bereits 1997 gesehen haben.

 

Wer also im Jahr 1997 in China investiert hat und den Hang Seng Index gekauft hat, steht heute nach 26 Jahren keinen Cent höher.

 

Es ist wirklich erstaunlich, dass in Asien führende Unternehmen in China mittlerweile auf Kursniveaus notieren, die den Untergang und das Aussterben Chinas als Basis-Szenario spielen.

 

Ich bin weiß Gott kein China-Fan und habe in den letzten Jahren von Investitionen in China abgeraten. Allerdings sind wir der Ansicht, dass es mittlerweile einen Blick wert sein könnte, hier genauer hinzuschauen.

 

Im Fonds haben wir bekanntlich 3 China – Positionen, die wir seit einigen Wochen halten. Es handelt sich dabei um Tencent Holdings, JD.com und Alibaba Group Holding. In Summe haben wir knapp 7% des Portfolios dort investiert.

 

Dieser Blogeintrag stellt weder eine Kaufempfehlung noch eine Anlageberatung dar.

 

Ich möchte heute kurz darlegen, warum wir an diesen 3 Positionen trotz der Kursrückgänge in den letzten Wochen weiterhin festhalten.

Die Stimmung ist extrem negativ.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

 

Der Hauptgrund ist die sozialistische Wirtschaftsordnung, die den Freigeist des Unternehmertums hemmt und die Gefahr von regulatorischen Eingriffen seitens des Staates mit sich bringt.

 

Zweitens, eine schrumpfende Bevölkerung. Durch die 1-Kind-Politik der letzten Jahrzehnte ist die demografische Struktur Chinas sehr ungesund. Eine zunehmend ältere Bevölkerung, die in den nächsten Jahrzehnten deutlich schrumpfen sollte.

 

Drittens, ein sich verschärfender Wirtschaftskrieg mit den USA, die vor allem im High-Tech-Bereich zu Problemen in China führen.

 

Viertens, eine sich abschwächende Wirtschaft bzw. eine (zu) langsame Erholung der Wirtschaft nach den Corona – Lockdowns.

 

Warum halten wir an diesen Positionen fest, obwohl doch so viele negative Dinge auf den chinesischen Aktienmarkt einschlagen?

 

Zum einen liegt das daran, dass wir ein global investierender Fonds sind und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht komplett meiden wollen.

Zum anderen liegt es daran, dass die oben genannten Gründe nicht neu sind und der Markt genug Zeit hatte, diese negativen Punkte einzupreisen.

 

Unsere Erwartung ist, dass die Kommunistische Partei Chinas die Zügel der Restriktionen ein wenig lockern muss, um keinen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu riskieren. Damit einhergehend besteht das Potential auf ein „Wirtschaftsförderungsprogramm“.

Die Bevölkerung stirbt nicht sofort aus und es besteht immer noch Potential auf Vermögenszuwachs in breiten Bevölkerungsschichten.

 

Alle 3 chinesischen Positionen im Global Triple Income Fonds haben sehr gesunde Bilanzen und erzielen hervorragende operative Cash-Flows.

 

Alibaba z.B. verfügt derzeit über ca. 60 Milliarden US-Dollar Cash nach Abzug aller Verbindlichkeiten, generiert einen operativen Cash-Flow von ca. 14 Milliarden US-Dollar im vergangenen Quartal.

 

Das sind unglaubliche Zahlen, wenn man bedenkt, dass der Unternehmenswert von Alibaba derzeit mit ca. 117 Milliarden USD bewertet wird.

 

Natürlich kann alles anders werden und natürlich gibt es Wettbewerb und natürlich könnte es neue Repressalien geben und natürlich könnte der Umsatz zurückgehen – aber diese Werte sind dennoch fundamental betrachtet unglaublich günstig.

 

Der Kurs des Unternehmens notiert derzeit auf dem Niveau von 2014, obwohl der Umsatz seit damals von 76 Milliarden Yuan auf mittlerweile 880 Milliarden  Yuan gestiegen ist, der operative Gewinn seit damals von 24 Milliarden auf heute 100 Milliarden Yuan gestiegen ist und das vorhandene Cash-Polster von damals 75 Milliarden Yuan auf heute über 363 Milliarden Yuan gestiegen ist.

 

Bei den anderen Werten sind die Bewertungsdiskrepanzen nicht ganz so auffällig, aber auch hier sehen wir starke Divergenzen zwischen den Kursentwicklungen und den Geschäftszahlen der Firmen.

 

Daher sind wir der Meinung, dass wir einen Teil unseres Portfolios (ca. 7%) in der jetzigen Allokation des Fonds belassen.

 

Wir wünschen allen Investoren alles Gute und weiterhin viel Erfolg beim Investieren!

 
 
 

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