Marktupdate vom 01.09.23
- Nahni Franke
- 4. Sept. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Marktupdate vom 01.09.23
Der August 2023 ist vorbei. Vor Wochen von einigen Analysten als besonders gefährlich, von den anderen als besonders chancenreich angepriesen, lief der Monat August volatil hin und her.
Schlussendlich verloren die meisten Indices.
Unser heimatlicher Dax verlor im August 3,3%.
Der Nikkei in Japan verlor 1,25%.
Der Dow Jones verlor 2,41%.
Der Nasdaq Composite verlor 2,2%.
Der EURO-Stoxx verlor sogar 4,04%.
Besonders dramatisch und hart wurde der Hang Seng Index (China) getroffen. Er verlor im August dramatische 9,22%. Für einen Index ist das tatsächlich eine weit überdurchschnittliche Bewegung. Wenn die Bewegung nach oben verläuft, kommen die meisten Investoren besser damit zurecht. Abwärtsbewegungen in dieser Größenordnung sorgen für Unruhe am Markt.
Der August 2023 war geprägt von Rezessionsängsten in China.
Der ehemalige Wachstumsmotor der Welt stottert schon eine Weile und kommt nach den Lockdowns im letzten Jahr nicht wirklich in die Gänge.
Die Jugendarbeitslosigkeit hat für chinesische Verhältnisse ein angsterregendes Niveau erreicht. Bei den 18-24-jährigen Chinesen sind im Moment über 20% ohne Job.
Die kommunistische Regierung des Landes hat daraufhin beschlossen, diese Werte nicht mehr offiziell zu kommunizieren.
Ob man die Probleme auf diese Weise löst, wird sich zeigen….
Die Inflationszahlen bleiben hoch, vor allem in UK und Europa. Den Peak der Inflation haben wir wahrscheinlich dennoch bereits vor einigen Monaten gesehen.
In den USA kamen die Zahlen zuletzt zurück und lagen zuletzt bei 2,9%. In China hatten wir erste deflationäre Tendenzen mit fallenden Preisen, insbesondere im Immobiliensektor.
Für unseren Fonds lief es im August nicht so wie erhofft. Wir sind von unseren Höchstständen Ende Juli bei 103,15 Euro pro Anteil bis auf den Kurswert von 102,20 Euro pro Anteil (Stand 31.08.23) zurück gefallen.
Den Kursrückgang hatten wir vor allem 2 Werten zu „verdanken“, die im August sehr stark und sehr schnell gefallen sind. Es handelt sich um unsere Solarwerte Enphase Energy und Solaredge.
Weiterhin mussten wir im Rohstoffsektor einige Rückschläge verkraften, da durch die aufkommende Rezessionsangst in China, vor allem der Bereich der Basis-Rohstoffe wie Kupfer, Eisen, Nickel, Zink etc. zurückgefallen sind.
Wir glauben, dass vor allem die Produzenten der Rohstoffe Kupfer und Lithium sehr aussichtsreich sind und werden diese Kursrückgänge aushalten.
Im Technologiesektor hatten wir einige erfreuliche Kursentwicklungen im Depot, so dass wir einen Großteil der Rücksetzer im Clean-Energy-Bereich (bis zu 30% Rücksetzer) und im Rohstoffsektor (bis zu 24%) durch unsere Anlagestrategie kompensieren konnten.
Wir glauben, dass insbesondere der Rohstoffsektor eine schnelle Renaissance erleben könnte, wenn sich die chinesische Regierung dazu entschließen sollte, das eine oder andere Konjukturprogramm zu starten. Wir setzen darauf, dass China sich nicht kampflos in den eigenen Untergang ergibt. Politiker anderer Länder mögen diese Haltung angenommen haben.
Obwohl wir an bald startende Konjunkturprogramme in China glauben, investieren wir sehr überschaubar im Reich der Mitte. Wir halten nach wie vor nur 2 Positionen, nämlich Tencent und Alibaba.
Allerdings halten wir verschiedene Rohstoff-Unternehmen aus anderen Ländern - insbesondere im Bereich Kupfer - um von diesen Programmen zu profitieren. Ob diese Programme schlussendlich aufgelegt werden, wissen wir im Moment natürlich nicht.
Im Bereich der großen Tech-Konzerne haben wir bei einigen Titeln unsere Positionen erhöht und haben diese jeweils wieder mit Optionen gecovert. Dazu gehörten Adobe, ServiceNow, Monday.com, Synopsys, Autodesk und Crowdstrike.
Wir erwarten, dass der Tech-Bereich auch in Zukunft eine dominante Rolle spielen wird und werden hier bei unseren Positionen bleiben.
Im Clean-Energy-Bereich sehen wir im Moment unerwartet starken Gegenwind durch gestiegene Zinsen. Viele Projekte wurden vertagt bzw. abgesagt, da einige Projekte im Bereich Wind, Solar, Batteriespeicher, etc. mit Zinsen um die 7% p.a. (USA) nicht mehr rentabel sind.
Wir haben uns daher von einigen Titeln (vorerst) getrennt, weil wir nicht abschätzen können, ob und wann der Wind wieder dreht und aus Gegenwind wieder Rückenwind wird. Wir glauben, dass der Trend zu erneuerbaren Energien weiterhin intakt ist.
Dass der Trend Wind und Solar so schnell an seine Grenzen kommt, verwundert uns ein bisschen.
Derzeit besteht am Markt eine gewisse Gefahr zur Überproduktion und damit zu einer Sättigung. Dies drückt auf die Margen und einige Hersteller werden den Wettbewerb nicht überleben.
Daher meiden wir schon längere Zeit die Anbieter von Windkraft und sind bei den Modulherstellern im Solarbereich auch an die Seitenlinie gegangen. Derzeit halten wir noch die beiden größten Wechselrichter-Anbieter der Welt. Allerdings beobachten wir die Zahlen genau und sind bereit, unsere Positionen zu verkleinern, wenn wir der Meinung sind, dass es in anderen Sektoren bessere Chancen gibt.
Momentan sehen wir im Bereich Netzwerk-Infrastruktur einige interessante Unternehmen, die wir wahrscheinlich zeitnah zukaufen. Der Trend zur Cloud, zu AI – Lösungen und zu Knotenpunkten für die Netzwerk-kommunikation ist weiterhin sehr intakt.
Der Rohstoff Lithium und die damit verbundenen Unternehmen sind in den letzten Wochen arg gebeutelt wurden. Aus ehemaligen Highflyern sind Rohrkrepierer geworden.
Wir beobachten 2 Unternehmen, die profitabel sind und gute Bilanzen haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass Batterien in den nächsten Jahren weiterhin mit einem großen Lithium-Anteil produziert werden, ist aus unserer Sicht recht groß. Daher wollen wir das momentane Desinteresse des Marktes zum Aufbau erster Positionen nutzen.
Wie Sie sehen, gibt es viel zu tun. Im Moment würden wir gern weitere Investitionen tätigen, dafür benötigen wir allerdings weitere Mittelzuflüsse.
Bleiben Sie uns gewogen und empfehlen Sie uns gern weiter bzw. teilen Sie unsere Homepage. Vielen Dank für das in uns gesetzte Vertrauen. Möge der September steigende Fondskurse mit sich bringen.
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