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Sind diese Schulden noch beherrschbar?

  • benjaminfranke7
  • 30. Sept. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

In den letzten Jahren häufen sich die Stimmen, die über den bevorstehenden Untergang der westlichen Systeme erzählen.

Wenn man sich ein wenig mit den Stimmen dieser sogenannten „Untergangspropheten“ beschäftigt, kommt man schnell zu dem Schluss, dass hier einerseits laut geschrien wird, um Aufmerksamkeit zu erregen, andererseits einige Punkte angeführt werden, die tatsächlich nicht gänzlich von der Hand zu weisen sind.

So haben sich die Schulden in den Ländern der westlichen Welt in den letzten Jahren dramatisch erhöht.

In Deutschland betrugen die Staatschulden im Jahr 2000 insgesamt 1.211 Milliarden Euro, im Jahr 2010 waren es dann schon 2.012 Milliarden Euro, im Jahr 2023 waren es offiziell 2.445 Milliarden Euro.

In diesen Zahlen sind Sondertöpfe für Rüstung, Wiederaufbau Ukraine, Haftungsübernahme für Badbanks nicht enthalten. Auch die Pensionsansprüche des gesamten deutschen Beamtenapparats sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Selbst ohne diese Töpfe gelingt es seit Jahren nicht, die aufgenommen Schulden zu reduzieren.

Deutlich dramatischer ist die Situation in Japan, wo seit Jahren einen Schuldenniveau von ca. 200% des BIP vorherrscht und nur durch rigorose Nullzins-Politik die Zahlungsfähigkeit des Staates gewährleistet blieb.

Die dramatischste Situation stellt sich derzeit in der Vereinigten Staaten dar. Durch die Möglichkeit, den weltweiten Ölhandel in US-Dollar durchzuführen und durch den Status als Welt-Reservewährung waren die USA immer in der Lage, die Defizite des Staates durch die Neuausgabe von Staatsanleihen zu finanzieren. Durch den geringen „Leidensdruck“ in der Geldbeschaffung fühlte sich in den letzten 20 Jahren kein amerikanische Politiker dazu berufen, die Ausgabenpolitik des Staates zu verändern.

So stieg die Gesamtsumme der amerikanischen Staatsschulden von ca. 6.000 Milliarden USD im Jahre 2000 auf mittlerweile schwindelerregende ca. 34.000 Milliarden in diesem Jahr.

Mittlerweile haben die USA ein Schuldenniveau von ca. 123% des BIP erreicht, was ca. das Doppelte des deutschen Schuldenniveaus bedeutet.

Der Zinsdienst auf die Schulden aller westlichen Staaten ist mittlerweile ein bedeutender Posten im Staatshaushalt geworden und reduziert die Möglichkeiten der Staaten, die Steuereinnahmen sinnvoll für Bildung, Infrastruktur und für sinnvolle Sozialleistungen einzusetzen.

Im Falle einer Abschwächung der Wirtschaft würden fallende Steuereinnahmen für große Löcher im Staatshaushalt sorgen. Diese könnte man mit fallenden Zinsen kompensieren.

Daher ist unsere Investitionsthese derzeit ungefähr so zusammen zu fassen: „Durch finanzielle Not werden Staaten gezwungen sein, ihre Sozialleistungen drastisch zu senken – oder Druck auf die Notenbanken zu machen, um die Zinsen zu senken, um weiterhin tragfähige Staatshaushalte zu gewährleisten. Dadurch wird der Zins für Kleinsparer sinken und das derzeit fest verzinslich investierte Kapital wird sich neue Wege zur Geldanlage suchen und verstärkt zurück in die Aktienmärkte fließen.“

Durch fallende Zinsen werden Kredite wieder günstiger. Dadurch werden Unternehmen und Privatpersonen günstigere Darlehen bekommen und die Inflationsrate wird wieder anziehen. Durch die fehlende finanzielle Handlungsfähigkeit der Regierungen wird der Zins unterhalb der Inflationsrate verbleiben und echte Werte sollten in einem solchen Szenario steigen.

Besonders stark sollten von dieser Entwicklung Edelmetalle, Immobilien, Grundstücke und Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien profitieren.

Da wir im Global Triple Income Fund auf ein solches Szenario setzen, sollten unsere Investoren von einem solchen Szenario durch Kurssteigerungen des Fonds profitieren.

Natürlich kann auch alles ganz anders kommen und die Staaten beginnen, sich zu disziplinieren, zahlen Schulden zurück und die Politiker entscheiden sich, Entscheidungen zugunsten des Landes zu treffen und nicht an die nächste Wahl zu denken…

Was ich damit sagen möchte: es gibt wie immer Risiken, dass die von uns gekauften Unternehmen im Kurs fallen. Vor allem könnten wir vom Timing her falsch liegen und das eine oder andere Unternehmen wird zuerst noch einmal ein Stück im Kurs fallen, bevor der Markt das von uns skizzierte Szenario erkennt.

Grundsätzlich bin ich persönlich davon überzeugt, dass in den letzten Tagen am Markt eine Trendwende stattgefunden hat. Die Hochzinsphase geht dem Ende entgegen und es sollte der Beginn eines Zinssenkungs-Zyklus begonnen haben.

Dieser Zyklus sollte echten Werten und wertschöpfenden, produktiven Unternehmen gut tun und deren Gewinne steigern, was schlussendlich zu steigenden Kursen dieser Unternehmen führen sollte.

Ich wünsche allen Investoren einen wunderbaren Herbst und viel Erfolg beim Investieren.

 
 
 

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